Die Anwendung von Gentechnik in der Lebensmittel-Produktion

Ein Teil der Ängste bezüglich der Gentechnik in Lebensmitteln ist sicher auch bei den GegnerInnen der Verwendung von Gentechnik im Lebensmittel-Bereich irrationalen Technophantasmen geschuldet. So ist die Vorstellung von kleinen Genen, die sich kriechend überall hin verbreiten und auch den eigenen Körper unterwandern wohl eher grundsätzlichen psychologischen Ängsten und nicht der technologischen Realität von Gentechnik in Lebensmitteln geschuldet.

Viele der Bedenken gegen Gentechnik in Lebensmitteln sind aber nur allzu begründet.
Die Verwendung von Gentechnik im Lebensmittel-Bereich, insbesondere die Verwendung von Gentechnik für die Lebensmittelproduktion in der Landwirtschaft, wird die Abhängigkeits-, Hunger- und Ausbeutungsdynamik in den ärmeren Regionen der Welt weiter verschärfen. Jede andere Aussage mißachtet zumindest grob fahrlässig, wahrscheinlich aber böswillig ignorant, die Erfahrungen der sogenannten Grünen Revolution der 70er Jahre. Die damalige Einführung von Hochertragssorten hat in weiten Teilen der Armutsregionen katastrophale Folgen für die Ernährungslage gehabt und zu einer weiteren Verarmungsspirale, neuen Abhängigkeiten, Ausbreitungg der Wüsten und zur Zerstörung großer Ökosysteme geführt. Seit dem ist Allen, die sich halbwegs verantwortlich mit dem Thema befassen und nicht irgenwelchen Technophantasmen des technologisch machbaren aufsitzen (und dabei die realen Gegebenheiten vor Ort mißachten und in der Folge zerstören), klar, daß der Kampf gegen den Hunger kleinräumige regionale Politiken erfordert, die auf die lokalen Strukturen zugeschnitten sind.
Dies heißt zum Beispiel, daß es absolut notwendig ist, daß das Saatgut selbt lokal produziert werden kann. Gentechnik im Lebensmittelbereich, Gentechnik in der Landwirtschaft steht demgegenüber in der Tradition der Zenralisierung des Zugriffs auf Ressourcen durch wenige Großkonzerne, die dann primär für den Export produzieren und die Interessen der lokalen Bevölkerung mißachten. Außerdem führen solche Technologien aus dem Kontext der Gentechnologie im Lebensmittel-Bereich vielleicht kurzfristig zu einer Ertragssteigerung, langfristig wird dies aber durch die Zerstörung von Ökosystemen und der Übernutzung des Bodens erkauft. Langfristig bedeutet Gentechnik im Lebenmittelbereich in der Landwirtschaft die weitere Verarmung und Verelendung für Millionen von Menschen. Dies gilt auch für die von der Bill- und Melinda Gates Stiftung geförderten Projekte der Durchsetzung von Gentechnik in der afrikanischen Landwirtschaft (Siehe dazu Philanthrokapitalismus und kulturelle Hegemonie; http://irrliche.org/politische_kritik/
bill_und_melinda_gates_stiftung.htm).

Es ist menschenverachtend und erinnert an die Praxis kolonialistischer Entwicklings-'Hilfe' das technologisch scheinbar Machbare entgegen den realen Bedürfnissen der Menschen vor Ort durchzusetzen. Eine solche Forschung und Technikentwicklung, wie sie zur Zeit im Bereich der Gentechik in Lebensmiteln betrieben wird, die die realen sozialen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten und Interessen auf der Welt in ihren Technophantasma nicht berücksichtigt, macht sich zum Handlanger von Unterdrückung und Ausbeutung. GenetikerInnen, die im Bereich Gentechnik in Lebenmitteln forschen und die in einigen Jahrzehnten ihre Hände in Unschuld waschen werden, weil technologisch hätte mann das ja alles viel besser organisieren können, und es hätte ja gar nicht die Verelendung und die Hungertoten als Folge des Gentechnologieeinsatzes geben müssen, sind mit verantwortlich zu machen für die Folgen ihres Handelns. Eine Bewertung von Technologie unabhängig von realen gesellschaftlichen Verhältnissen ist Augenwischerei und die GenetikerInnen wissen für welche Konzerne mit welcher Ausbeutungspolitik sie arbeiten.
Die Verwendung von Gentechnik im Lebensmittel-Bereich wird auch weitere Probleme für die Ernährung in den hochindustrialisierten Ländern schaffen. Die Krankheiten mit unspezifischen Ursachen, wie Allergien, neue Nervenerkrankungen, usw., die vermutlich zum erheblichen Teil auf industrielle Lebensmittel und Zusatzstoffe zurückzuführen sind, werden noch weiter zunehmen, da Gentechnik in Lebensmitteln die Industrialisierungs- und Konzentrationsprozesse im Landwirtschaftsbereich weiter beschleunigen wird. In Einzelfällen wird es durch den Einsatz von Gentechnik auch zu ökologischen Katastrophen und zur Zerstörung landwirtschaftlicher Nutzflächen kommen. Die Kosten werden Alle tragen, z.B. über steigende Ausgaben für die Gesundheit im Kampf gegen Allergien usw., die Gewinne werden Wenige abschöpfen. Gentechnik in Lebensmitteln ist eine politische Technologie mit dem Sinn der Umverteilung des Wohlstandes zu Ungunsten der Mehrheit und zu Gunsten einer kleinen Gruppe von Menschen, die über immer mehr Reichtum verfügen (Und selbst natürlich nur Öko einkaufen), Gentechnik in Lebenmitten ist ein Problem der Verschärfung neoliberaler Ausbeutung.

Besonders fragwürdig ist die Methode der Lebensmittel-Konzerne, fragwürdige Design-Food gezielt an Kinder zu vermarkten. So das Menschen langfristig gezielt zu einem ihnen massiv schadenden Essverhalten erzogen werden. Eins der führenden Unternehmen bei dieser Form einer in diesem Sinn verbrecherischen Praxis ist McDonalds. Die Lebensmittelindustrie betreibt dies aber insgesamt. Es ist zu erwarten, daß versucht werden wird Gentechnik in Lebensmitteln auch über diese Schiene hipper Kinder- und Jugendkultur populär zu machen.

Dju

Dies ist keine offizielle diskutierte und abgestimmte Seite des AK-Biopolitik (lifeKritik e.V.). Dies ist eine satirische Hinweisseite auf die Netzpräsens der Gruppe HalluziNoGene in alleiniger Verantwortung des Autors (siehe Impressum).

Zu diesem Thema und zu vielem mehr findet Ihr viele interessante Texte auf den Netzseiten:

http://www.halluzinogene.org

und

http://www.ak-anna.org